Pakość Deutschland version

Kalvarienwege in Pakość



Von der Stadt Inowrocław in der Richtung nach Pakość lässt sich eine typische Landschaft der Region Kujawy, darunter der Umgebung vom See Gopło feststellen. Die Stadt Pakość liegt 12 km entfernt von der Stadt Inowrocław und befindet sich in einer nicht allzu grossen Niederung mit leicht abgerundeten Seitenrändern, zugewandt dem gewundenen Flusslauf des träge fliessenden Noteć.


Die Bezeichnung „Pakość” leitet sich vom Namen „Pakosław” ab, bekannt in der Ritterfamilie Adwaniec. Es ist möglich, dass ein Ritter dieser Familie an den sumpfigen Noteć-Ufern eine Fischersiedlung gegründet und ihr seinen Namen gegeben hat. Der Schutzpatron der Stadt ist der heilige Jakobus.






Seinerzeit gehörte Pakość und die Umgebung den Fürsten Kujawski, dann den Krotowski. In der Reformationszeit war die Stadt Pakość ein Zentrum der Erneuerungsbewegung. Später siedelte sich hier die Familie Działyński an. In der nicht mehr existierenden Pfarrkirche St. Jakobus arbeitete im Pfarramt Wojciech Kęsicki, ein Mann charaktervoller Frömmigkeit und einer besonderen Verehrung für die Kreuzwegandacht. Deswegen bemerkte er nach der Lektüre einer topographischen Jerusalembeschreibung im Buch des Priesters Christian Andrychoniusz, eines Pilgers im Heiligen Land, eine gewisse Ähnlichkeit in der geographischen Lage von Jerusalem und Pakość. Er entschloss sich zur Errichtung der Kalwarienwege nach dem Vorbild aus der Stadt Zebrzydowice, soeben begründet im Jahr 1602.


Die damaligen Grundbesitzer Działyński halfen dem Pfarrer Kęsicki. Es wird in der zeitgenössischen Chronik bezeugt: „In der Nähe vom Städtchen Pakość findet sich ein Neues Jerusalem oder Kalvaria, das folgends enstand. Auf den Rat des Pfarrers zu Pakość Wojciech Kęsicki hin schenkte freizügig Michał Działyński aus Działyń, der Heerführer zu Brzeg, um der Kreuzwegandacht willen den Acker für die Stiftung dieser Kalvaria, nahm darauf Verzicht und liess es in den Amtsbüchern zu Inowrocław im Jahr 1629 am Sonnabend nach dem Festtag des hl. Jakobus niederschreiben. Auf diesem Acker wurden sobald die Leidenswege nach dem Jerusalemer Mass angefertigt und auf diesen Wegen und Plätzen um des Bedenkens des Leidens unseres Herrn willen wurden Kreuze hingestellt. Dieses frommen Mannes gebürtiger Bruder Paweł Działyński aus Działyń, der Landrat zu Nieszawa, vom Geschlecht der Grunderben, liess zur Verbesserung der angefangenen Kalvarienwege anstelle der Kreuze Kapellen zur Darstellung der Misterien des Leidensweges bauen, schenkte dies eigens und mit bekräftigte einer erneuten rechtlichen Niederschrift zu Inowrocław feria tertia post festum S. Michaelis Anno Domini 1631.”


Die erste Kreuzwegandacht mit der Anteilnahme vieler Gläubiger feierte der Pfarrer Wojciech Kęsicki im Frühjahr 1628 und im nächsten Jahr unterschrieb in Skierniewice der Erzbischöf Jan Wężyk die Anerkennung der Stiftung.



Zur Zeit befinden sich auf dem rechten Noteć-Ufer 6 Kapellen, auf dem linken Ufer 19 – zusammen 25 Kapellen. Die Kalvarienwege sind im Barockstil bebaut worden und unterteilen sich in den Festnahmeweg und in den Kreuzweg.




Besondere Aufmerksamkeit verdienen grössere Kapellen wie die Himmelfahrtkapelle, mit der zwei historische Ereignisse verbunden sind.



Es geschah im Jahr 1655, als die Schweden Polen überfallen (traditioneller Ausdruck dafür ist: „überflutet”) hatten. Mit Hilfe der Juden hatten die Schweden den Pater Urban Sternalski ermordet, der mit dem Krankensakrament unterwegs war. Als im Mai jenes Jahres in Pakość die Armee vom Feldmarschall Czrniecki angekommen war, wurde von den Soldaten und den Einheimischen ein Teil der Juden zum Tod verurteilt und der Rest war geflüchtet.



Das zweite Ereignis ist mit der Himmelfahrtkapelle und mit dem Jahr 1769 verbunden: am 19 März, am Palmensonntag, dauerte eine Schlacht zwischen den polnischen Adelskonföderaten von Bar und den Russen an. Es fielen 79 polnische Verbündete und sie wurden in zwei Gräbern in der Nähe der Kapelle begraben. 1922 wurde an dieser Stelle ein Grossstein mit der Inschrift; „Den gefallenen Konföderaten in Bar im Jahr 1769 – dankbare Landleute”.



Mehr Aufmerksamkeit verdient auch die Abendmahlskapelle,


die Veronika-Kapelle,


und insbesondere die Keuzigungskapelle, die heute als Kalvarienkirche am Franziskanerkloster dient.



Drei neue Kapellen errichtete im 17. Jahrhundert Marcin Umiński, der Fähnrich aus Bydgoszcz. Der Altar der Kreuzigungskapelle ist jedoch eine spätere Arbeit, wobei zwei Seitenaltäre bis heute erhalten sind.

Erwähnenswert erscheint die Kapelle Herodespalast.

Diese Kapelle wurde 1678 von den Mitteln des Pfarrers Wiesz errichtet, was eine Gedenktafel an der Herodeskapelle bezuegt.



Die Kalvarienwege in Pakość hatten nicht nur das religiöse Leben zu fördern, sondern auch den nationalen Charakter in der Stadt, in der Region und im ganzen Raum Poznań („Wielkopolska“ – „Grosspolen“) zu sichern. Ein Zeugnis davon gibt die Gründung einer polnischen Schule am Franziskanerkloster, in der bis hin zum Kulturkampf die Franziskaner Lehrer waren. Die Mönche kamen nach Pakość im Jahr 1631: am 2 Oktober 1631 übergaben die Brüder Działyński – Kasper, der Bischof von Chełm, Michał, der Landrat in Kościan und Paweł, der Landrat in Nieszawa – den Ort auf die Bestrebungen des Pfarrers Kęsicki hin den Franziskanern und ihr Schloss wurde zum Kloster.


Die Einführung der Franziskanerbrüder in den neuen Ort und der Schlossumbau zur Kirche mit dem Klostergebäude erfolgte unter der Genehmigung des Bischofs von Gniezno, Jan Wężyk. Zu dieseer Zeit erfolgte ebenfalls die Übergabe der Kalvarienwege an die Franziskaner. Die Mönche erhielten für die Kapellen zahlreiche Ablassrechte vom Papst Innozenz XI.



Im Jahr 1838 wurde der Orden infolge des Kulturkampfes durch die preussische Regierung beschlagnahmt. Die Klosterkirche und das Kloster übernahm der Ortspfarrer und auf diese Weise wure die Klosterkirche zur Pfarrkirche.



Am 1 Mai 1841 kam nach Pakość der Erzbischöf Marcin Dunin, um auf dem Kalvarienberg vor dem Gekreuzigten für die Freilassung aus dem Gefängis in Kołobrzeg zu danken. Zwei Tage später führte er einen vielbesuchten Festzug auf den Kalvarienberg: mit der Teilnahme von über 30 Tausend Pilgern.



Am Franziskusfest, am 4 Oktober 1931, siedelten sich die Franziskanermönche erneut an den Kalvarienwegen in Pakość an. Sie zogen in ein kleines Haus in der Nähe der Kreuzigungskirche ein, das 1968 dank dem Pater Jakub Kubica gründlich renoviert wurde. Dieser Pater wurde dank seinen Bemühungen im September 1968 für 3 Jahre Vorgesetzter an diesem Ort.



Zur Kriegszeit wurde dieser Ort verlassen, weil die Franziskanerbrüder mitgenommen wurden oder wegreisten. Erst nach 1945 kehrten sie zurück und nahmen wieder die Pilgerbetreuung in ihre Obhut. Die Pilger besuchen die Kalvarienwege zu den grossen Ablass- und Kirmestagen am Sonntag nach dem 3 Mai (Festtag der Kreuzfindung), am 13 Juni zum Antoniusfest, am Sonntag nach dem 2 September zum Portiunkulafest, am 14 September zum Fest der Kreuzerhöhung und zum Franziskusfest am 4 Oktober.



Erwähnenswert ist, dass im ehemaligen Schloss der Familie Działyński, heute die Kirche Hl. Bonaventura, das Reliquiar mit der grössten Kreuzreliquie in Polen aufbewahrt wird.

Der Kalvarienberg in Pakość verdient also als zweitältester in Polen kein Vergessen, sei es der Tradition, sei es der malerischen Lage wegen. Es sollte wieder ein Zentrum des religiösen, kulturellen und nationalen Lebens für die Region und für ganz Polen werden.

Ich möchte ebenfalls hinzufügen, dass in diesem Jubiläumsjahr 2000 die Kalvarienwege in Pakość die Würde besonderen kirchlichen Ablasses und die Bezeichnung Jubiläumsort geniessen.



Pakość, den 28. 03. 2000 A. J




















 


 
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